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31. März 2024 - Bildcollagen & Alben zum Vergrössern anklicken

Zum Einstieg erstmal noch einige sehr anständige Jiggingfänge von Brandon samt Gästen vom 29. Februar, die mich erst ein paar Stunden nach Versendung des letzten Reports erreichten, aber nicht unter den Tisch fallen sollen.

Dieser Nachmittag war allerdings auch noch in weiteren Aspekten ereignisreich. Ich erwartete meinen Kumpel Marco, der nach seiner Woche Fliegenfischen auf Cosmoledo wie üblich noch einige Tage bei mir verbringen wollte. Allerdings hatte ich mir kurz vor seiner Ankunft ganz unglücklich eine tiefe, und zu nähende Schnittwunde am Fuss zugezogen, die alle gemachten Pläne gründlich über den Haufen warf. So blieb mir dann nur, daheim mit wie verordnet hochgelegtem Bein zu verfolgen, wie sich eine der besten Angelphasen in meinen nun fast 15 Jahren vor Ort entwickelte. Marcos Trip mit dem ebenfalls anwesenden Stephan sowie Sandro auf Frenzy am 01. zu verpassen ging noch gut durch, denn da lief nicht viel: Weder liess sich ein Segelfisch an die Teaser zwecks Fang mit der Fliege locken, noch war die Bissfrequenz am Drop Off beim temporären Jiggen sonderlich gut.

Aber von da an taten sowohl der Fuss als auch die anglerische Zwangspause richtig fies weh. Marco verbrachte seine Tage hier mit der Fliegenrute an den Küsten, und das erst noch suboptimale Wetter wurde immer besser. So ergaben sich einige ansehnliche Fänge, und noch deutlich mehr gute Fische bekam er leider nur zu sehen. Meine zwischenzeitlichen Erkundigungen nach einem gesunden Ersatzfuss oder wenigstens einem Vollkörperkondom verliefen leider deutlich weniger erfolgreich.

Am 05. hätte ich Marc-Andre aus Deutschland auf einem GT Popping Halbtagstrip mit Mervin auf Gamechanger begleiten sollen. Schön wär`s gewesen – bei satten 3 GTs und einem am Boot ausgestiegenen, feisten Bluefin Trevally.

Am Abend schickte dann noch Brandon, diesmal auf Faith unterwegs, Bilder von des Tages Jiggingfängen am Drop. Die kurze Beissflaute vom Wochenende war offensichtlich bereits wieder Geschichte.

Das stellte sich lediglich als Start einer perfekten Woche heraus, sowohl was das ideale Wetter als auch eine phänomenale Jiggerei dort draussen anging. Sandro war mit einer Gruppe hart fischender und bestens ausgerüsteter Russen unterwegs, und gab Info und Bilder am Abend des 08. rüber.

Tolle Fische, aber einige richtig bzw. am langen Ende zu grosse Doggies waren trotz schwersten Geräts höchster Qualität nicht zu stoppen. Diesen bekamen sie aber doch raus, und der soll dann auch verdient herausgestellt werden. Was für ein Torpedo!

Am nächsten Abend war er wieder in der Leitung. Diesmal ohne das Glück, nochmals ein solches Monster, von denen wieder einige gehakt worden waren, herausbekommen zu haben. Aber dafür gab es eine Menge anderer toller Fänge, und das hier ist nur eine kleine Auswahl.

Brandon jiggte an dem Tag auch wieder dort, allerdings mit einer weniger hochgerüsteten Truppe.  Deren Gerät machten die Riesendoggies konsequent den Garaus, das bei der Kategorie „ordentlich“ ausgereizt war.

Aber nicht nur so weit draussen war die Angelei weiter lebhaft. Greg & Andre auf Amberjack hatten einige ihrer Inshore-Touren zum Casting und Light Jigging, bei denen es auch durchgehend munter und sehr erfolgreich zuging.

Das war natürlich alles deutlich angenehmer zu verfolgen, als das unterdessen trotz der ersten Runde Antibiotikum aufgekommene Blumenkohlwachstum an meinem Fuss. Zum Glück hielten die Jungs aber den Strom an Fangmeldungen zu meiner Ablenkung aufrecht. Am Folgetag war es Mervin, der mit nun wieder reisenden Israelis zuschlug. Yoni und Erez waren schon häufig hier, fischen konsequent leicht trotz der allfälligen Verluste an Fischen und Jigs, aber konnten dann am langen Ende doch auch einen der grossen Halunken verhaften.

Diese drängten sich in jenen Tagen wirklich nach den Jigs, wie Sandro am selben Abend auch nochmals eindrucksvoll belegen konnte. Und so ein fetter Grouper mittendrin ist natürlich auch nicht verkehrt.

Nach diesem in jeder Beziehung traumhaften ersten Monatsdrittel wurde das Wetter wieder etwas erratischer. Zu jeder Zeit, in der es perfekt schien, konnten plötzlich Fronten mit Starkregen und heftigen Böen blitzschnell aufziehen, und auch die mittlere Windgeschwindigkeit oszillierte wieder zwischen 10 und 15 Knoten. Die folgliche, schnellere Drift machte es für die Angler und Skipper gerade im Hinblick auf die grossen Doggies nochmals schwieriger, da man kaum noch halbwegs senkrecht über den Fischen bleiben konnte. Ein paar gestreute Tage waren auch unfischbar, aber die Fänge aller Arten kamen doch weiter zuverlässig bei. Die folgenden Bilder sind wieder von Brandon.

Fein, dass die Tune auch bereits wieder am Start sind. Zwar liessen sie sich noch nicht mit Oberflächenködern fangen, und waren nicht allzu gross, aber es sind auch schon Dicke dazwischen. Brandons Gäste asselten 1:45h an einem Monster herum, das sie mal nur noch 15m unter`m Boot sahen, und Brandon schätzte den Fisch hoch zweistellig. Dieser machte dann aber mal ernst, und zog die gesamten 400m PE4 Leine in einem Lauf ab, während sich oben mehrere Angler an die Rute klammerten. Dies musste auch ein Gast von Greg und Andre für eine ganze Weile, bevor er seinen Yellowspotted Trevally von mehr als 17kg in den Armen halten konnte. Das ist eine mehr als kapitale Grösse für die Art, und diesen Fisch an einer Fliegenrute Klasse 8 zu bezwingen nichts weniger als famos.

Unterdessen kutschierte Brandon seine Gruppe weiter unverdrossen zum Drop, und die Fänge gingen stetig weiter. Unterbrochen allerdings für regelmässiges Neumontieren, denn die grossen Hundezahntune standen weiterhin Schlange nach den Jigs.

Um diese Lawine an Jiggingfängen mal kurz zu durchbrechen nun mal einige Fänge vom Plateau. Eigentlich hätte ich bei Ilses drei Trips mit Elcid auf Zero dabei sein sollen, aber das ging ja nicht. Schade, denn mit ihm und auf dem Boot war ich bisher noch nie unterwegs. Benötigt wurde ich allerdings offensichtlich auch nicht. Trotzdem sehr verdriesslich, denn Ilse aus Österreich ist eine Dame im besten Sinne, und ich fand es schon letztes Jahr ziemlich beeindruckend, wie sie trotz fortgeschrittenen Alters und allerlei gesundheitlicher Einschränkungen mit totalem Enthusiasmus fischt. Das wurde dann auch richtig nett belohnt.

Nun kam auch Sandro endlich mal zu einer wohlverdienten Pause, nachdem er noch einige weitere Tage durchgefischt hatte. Nach den Monstern hat er allerdings nicht mehr wirklich fotografiert, es seien halt nur noch Durchschnittsfische gewesen. Bisschen dekadent, wenn man bedenkt, wie viele Angler Weib und Mutter verhökern würden, um ein Mal einen Hundezahntun von wenn auch unter 50kg zu fangen. Wie angedeutet änderte sich dann vergangene Woche das anglerische Klientel, und auch die wesentliche Angelei in Richtung einzelner Touren von Urlaubs- und Gelegenheitsanglern, oft halbtags, und zumeist zum Trolling auf dem Plateau. Das lief mal besser und mal schwächer, aber ein echtes Highlight gab es doch noch. Wieder schlugen Andre und Greg zu, und zwar in Form dieser beiden Segelfische auf Fliege. Genial!

Das alles, und dazu einen seit einem Jahr terminierten, natürlich heiss erwarteten Trip nach Farquhar zum Fliegenfischen wegen des blöden Fusses verpasst zu haben, war natürlich bitter. Aber es ging nach zwei Runden Antibiotika, teilweise intravenös, irgendwann doch aufwärts, und gleich nähere ich mich vorsichtig einer Normalität. Zwar zunächst mal nur zum Duschen ohne Plastiktüte um den Huf, aber das wird ein echtes Fest.

 

29. Februar 2024 - Bildcollagen & Alben zum Vergrössern anklicken

Die ganze erste Februarwoche wurden wir hier mit einer leichten Brise aus Nord und sonnigem Himmel gesegnet, aber mangels Touristen wurde das anglerisch leider kaum genutzt. Ich weiss nur von einem kurzen Trollingtrip bei Greg auf Amberjack, auf dem neben ein paar anderen Fischen dieser Wahoo zum Vorschein kam.

In der zweiten Woche wurde das Wetter instabiler, aber das machte nur Mervin Kopfweh, der ein paar Tage mit seinem praktisch alljährlichen Gast Jean-Daniel auf Gamechanger fischte. Je nachdem was möglich war angelten sie hier und dort, aber das Jigging am Drop war fast komplett tot. Mervin sandte bloss diese beiden Fotos, und das dürfte die Not hinreichend beschreiben.

Zur Monatsmitte kam dann ein bisschen mehr Leben in die Angelei, da es zumindest ein paar Gäste gab. Zwar war das Wetter weiter sehr erratisch, aber Sandros erster Trip nach Wochen lief am 16. in jeder Beziehung perfekt: Zu je einem releasten Marlin und Segelfisch kamen noch weitere nette Fänge beim Trolling und Jigging.

Der nächste Tag wurde mit Poppern auf GT verbracht, das klappte auch.

Und tags drauf konnte er einen weiteren Marlin releasen. Nette Angelei und tolles Bild.

Am Morgen des 20. flog ich rüber nach Mahe, um mich mit meinem Kumpel Marco zu treffen. Bevor es später für ihn nach Cosmoledo weiter ging, hatte er zwei Tage Fliegenfischen mit einem lokalen Guide auf dessen extra dafür aufgebautem Skiff gebucht. Als ich gegen 10:30 Uhr zustieg, hatten sie schon einige Bonefish gesehen, aber kamen nicht sauber zum Wurf. Leider wurde es dann nicht nur arg windig, sondern auch noch wolkig mit zeitweisem Regen, so dass die Sicht praktisch gen Null ging. Zwei Bones fand Guide Serge trotzdem noch, aber beissen wollten die nicht.

Trotzdem war das alles sehr interessant, denn ich hatte noch nie von einem Skiff gefischt, und wir hatten ja noch einen ganzen Tag. Aber der Wettergott kannte so gar kein Mitleid mit uns, da der Wind über Nacht mächtig auf 15-20 Knoten zugelegt hatte. Dazu kamen zügig dicke, schwarze Wolken auf, und es begann zu schütten. Wir drifteten schnell genug, um zu schleppen, und selbst das Adlerauge Serge hatte keine Chance mehr, da Fische zu entdecken. Also verankerten wir das Skiff, und fuhren mit dem Auto auf die andere Inselseite, um vielleicht doch noch einen watend befischbaren Platz zu finden. Da die mittlerweile Sintflut auch dort einsetzte, und nicht mehr aufhören wollte, war das allerdings auch eher Beschäftigungstherapie ohne sonderliche Aussicht auf Erfolg. Am enttäuschtesten war am langen Ende der gute Serge, der ein total angenehmer Typ ist. An seiner Kompetenz gab es aufgrund 20-jähriger Guidingerfahrung auf den Outer Islands sowieso keinen Zweifel, und dazu war sein Grad an Aufmerksamkeit und Service wirklich top. Am beeindruckendsten fand ich aber seine Fähigkeit, auch dann noch Fische zu spotten, die mir schon in den Schoss hätten springen müssen, damit sich sie bemerkt hätte. 

Kurzum, der Mann ist in jeder Beziehung eine klare Empfehlung, und ich freue mich jetzt schon, bald mal wieder mit ihm zu fischen. Dann aber hoffentlich in besserem Wetter. Und das war wirklich mehr als übel, ich habe abends fast anderthalb Stunden mit dem Auto für die mickrigen 5km zum Flughafen gebraucht – teils durch 30cm Wasser auf der Strasse, und um etliche abgesoffene Fahrzeuge herum. Dann war auch noch mein Flug, ebenso wie etliche vorherige, abgesagt, aber ich wurde noch auf einen seit Stunden wartenden gequetscht. Nach weiterer mehrstündiger Verspätung und drei Bordkartenwechseln kam ich aber so zumindest noch nach Hause. Die zwei Tage hatte ich mir ganz anders ausgemalt, aber wenigstens war es nicht langweilig. Am nächsten Morgen war das Wetter prompt perfekt, und Mervin bzw. sein Chartergast nutzen das zum Fang dieses anständigen GTs auf Popper.

Das gute Wetter hielt sich allerdings nicht. Zumindest reichte es aber noch für Gregs Gast, diesen schönen Bluefin Trevally einzustreichen.

Am vergangenen Sonntag Abend berichtete Mervin dann von einem Jiggingtrip zum Drop. Offensichtlich fanden sie die Amberjacks in guten Grössen und Stückzahlen, bisschen Anderes gab es obendrauf, bevor das Wetter wieder übel wurde.

Am nächsten Morgen wurde ich von heulendem Wind, prasselndem Regen, und trotz fast geschlossener Fenster waagerecht im Schlafzimmer knatternden Vorhängen geweckt. Das wurde auch den ganzen Tag lang kaum besser, und sowohl Mervin als auch Sandro, die beide morgens früh raus gefahren sind, strichen recht schnell die Segel. Nachts sollte es nochmal mächtig stürmen. Das passierte auch, war aber eher kurzlebig, und morgens erstmal komplett windstill. Sandro ist da nochmals raus zum Drop, hatte richtig gutes Jigging mit Doggies usw., aber leider kamen die Fotos bisher nicht bei. Die letzten beiden Tage war es dann wieder relativ windig, und es passierte anglerisch nichts weiter.

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

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