Reports März 2016

31. März 2016

Zunächst soll noch nachgereicht werden, was aus dem  im letzten Report erwähnten Fünftagestrip des 9G Sportfishing Teams geworden ist. Neben jeder Menge anderer Fische erzielte das Boot 13 aus 14 Sails und 7 aus 10 Marlinen, darunter auch der eine oder andere in guter Grösse.

Am 15. begleitete ich Mervin (Divinity) zusammen mit den Anglern Michael aus Deutschland und Salzwasserneuling Mark aus der Schweiz auf einem Tagestrip nach Denis Island. Bei an sich idealen Bedingungen zeigte sich die Fischerei eher zäh. Obwohl Mark, der noch nie gepoppert hatte, sich natürlich erstmal hinein finden musste, raiste er praktisch alle Fische und verlor leider einen feisten Doggie nach ein paar Sekunden. Beim erfahrenen Michael kamen allerdings nur Haie hinterher, von denen einer releast wurde. Und auch beim jiggen war Mark mit seiner eher unorthodoxen Technik bei erneut ziemlich mauem Beissverhalten aus irgendwelchen Gründen zumindest kontinuierlich erfolgreich.

Michael hingegen blieb die Haiseuche erhalten. Für lange Zeit wurde wirklich jeder Fisch, den er hakte, von einem Hai gestohlen, oder selbiger knallte gleich auf den Jig. Bzw. eher die Jigs, denn Mervin`s Bestände wurden dabei um mehr als ein Dutzend dezimiert. Wir konnten am Ende nur noch lachen, denn selbst als er es mit Marks bis dahin "hailoser" Kombo versuchte, hatte er sofort wieder einen dran. Der kam aber als einziger hoch, und wurde releast.

Irgendwann war dann aber auch für ihn mal ein vorzeigbarer Grouper drin, und beim allerletzten Retrieve stieg dann doch noch ein wenn auch kleiner Doggie ein. 

In den Folgetagen war die Situation hier um Praslin sehr ruhig. Sowohl im Hinblick auf das Wetter als auch die Zahl der Ausfahrten und leider auch die Fänge. Heraus stachen zwar noch ein Marlin von der Venture und dieser von Bertrand (Yam Sing). Aber ansonsten lief es beim Trolling eher zäh, und es war mühsam, in Inselnähe ein paar kleinere Gamefish wie Dorado oder Wahoo zusammenzukratzen. Sails hingegen schienen in jenen Tagen komplett verschollen. Ob es am sehr ruhigen und heissen Wetter lag? Ich weiss es nicht, aber die Oberflächentemperatur blieb weitgehend konstant, und am Drop wurde trotzdem richtig gut gefangen. Wer hingegen nicht so weit fahren konnte oder wollte, verlegte sich irgendwann und typisch für solche Bedingungen auf`s Grundfischen. Dabei fängt man ja nun zumeist ordentlich, und so hatte Marcel auf Martins Venture seinen Spass.

Selbst nutzte ich die Tage vor Ostern für zwei erneute Versuche, meinen GT-Fluch zu durchbrechen, aber er steht noch immer: In insgesamt gut 10 Stunden absoluter Hardcoreangelei kamen insgesamt 4 GTs hoch, davon ein dickes Mädchen von sicher 40kg. Aber nur einer blieb nach dem grössten Splash, den ich beim poppern je sah oder mir hätte vorstellen können, hängen und stieg dann auch noch nach ein paar Sekunden wieder aus. Somit blieb abgesehen von einigen Jobfish und releasten Haien mein spektakulärster Fang dieser während eines kurzen Jigversuchs sauber gehakte Trumpetfisch. Ganz schön schräg.

Am Drop wurde hingegen wie angedeutet beim Trolling richtig gut gefangen. Kumpel Carlos vermeldete von der Delfino seines Chefs einen releasten Sail nebst Wahoo. Dorados und einigen ordentlichen Gelbflossentunen. Auch die Boote aus Mahe raisten und fingen am südlichen Drop satt Billfish. Die beiden Boote Alati und Special K raisten in 2 Tagen 13 Marline und 6 Sails, hatten aber etwas Pech mit den Hookups. Das besserte sich aber, und Special K konnte am 24. einen Sail sowie tags drauf nochmal zwei und einen Blauen Marlin releasen.

Auch Blue Moon erwischte einen Marlin, und eine der privaten, grossen Vikings sogar drei an einem Tag. Parallel dazu jiggte Mervin mit ein paar weiteren Mitgliedern des Israel Shimano Pro Teams am nordöstlichen Drop. Das lief richtig gut, und zwar so ziemlich egal, welche Bereiche angefahren wurde. Es kam von Groupern über Doggies in allen Formaten so ziemlich alles hoch, und die Amberjacks waren vogelwild.

Das setzte sich auch in den Folgetagen weitestgehend so fort, und als besonderes "Hai-Light" kam zwischendurch auch nach langem, hartem Drill dieser Bullenhai von über 200kg hoch.

An einem Tag rasselte die Gruppe auch mal in einen Trupp offenbar richtig dicker Doggies. Leider waren diese trotz schweren Tackles und Notbremse mit der Hand nicht zu halten. Laut Mervins Einschätzung müssen diese Fische weit über 50kg gehabt, und damit dieses erfolgreich gelandete Exemplar massiv übertroffen haben.

Am Sonntag Nachmittag drehte der Wind dann aus nordöstlicher Richtung doch nochmals mächtig auf, und erreichte in den Folgetagen Spitzen um die 20 Knoten. Damit war dann praktisch Schicht im Schacht. Allerdings zog Mervin`s Gruppe gestern doch noch ihren letzten tag durch, und erlebte wieder Jigging der Extraklasse mit 2 GTs als Bonus, von denen einer um die 33kg wog. Dazu  erfuhr ich noch von Mervin, dass er an jenem Tag auf dem Rückweg vom Drop endlich wieder ein paar Sails sah, und auch Matthias aus Deutschland verpasste um Silhouette leider gleich zwei auf einer Ausfahrt. Ganz bzw. dauerhaft vom Plateau verabschiedet haben sich diese tollen Fische also offenbar nicht. Das ist natürlich prima für die vielen Ostertouristen, von denen viele nicht Hardcore am Drop fischen wollen. Mal sehen, was passiert, wenn sich der Wind und die See wieder beruhigen. Danach sieht es allerdings laut Vorhersage im Moment jedoch leider erstmal nicht aus.

 

14. März 2016

Bei abgesehen von einigen Regentagen gutem Wetter mit fast durchgehend lauem Wind liess sich der März anglerisch sehr ordentlich an. Mir selbst war die ersten Tage noch nicht wieder nach fischen, unser Liveaboard-Trip zur Ile Plat hing doch noch etwas in den Kleidern. Auch gab es in den folgenden Tagen allerlei Anderes zu tun, so z.B. den Report zu erstellen, und auch das Video dazu ist mittlerweile online. Denke, es ist ganz nett geworden. Nicht zuletzt aufgrund der wirklich lustigen Truppe.

Zum Anschauen einfach auf das Bild oder hier klicken. Der arme Mervin (Divinity) jedoch musste nach nur einem Tag Pause gleich wieder auf`s Wasser: Drei Tage jiggen am Drop Off mit einer Gruppe. Das lief am ersten Tag etwas zäh, aber dafür waren dort draussen kleinere Gelbflossentune in Mengen unterwegs, von denen gleich 11 vorwiegend auf Wobbler verhaftet werden konnten. Am Folgetag lief das Jiggen mit deutlich mehr Amberjacks, kleineren Doggies und Groupern schon etwas besser, und Sandro verlor dazu einen Marlin auf Jig. Und am dritten und letzten Tag für die Gruppe kehrte dann langsam der Normalzustand ein, die Amberjacks waren wieder richtig bissig, und auch die anderen Arten kamen auf Touren. Dazu gab es beim zwischenzeitlichen Schleppen einen Wahoo und diesen schönen Sail.

Auch in den Folgetagen war Mervin draussen, diesmal mit Fokus auf`s poppern. Am 07. liessen sich die GTs vergeblich bitten, ausser Bluefin Trevallies und einigen Jobfish liess sich nichts blicken. Am nächsten Tag bekam die Gruppe drei GTs an die Haken, aber zwei stiegen aus und einer ging in den Felsen verloren. An jenem Nachmittag hab ich dann auch mein Boot endlich aus Baie St. Anne wieder nach Hause geholt, natürlich verbunden mit ein paar Würfen am Wegesrande. Schon beim zweiten Wurf am Hafenfelsen stieg ein kleinere GT von wohl so um die 20kg ein, aber leider nach 10 Sekunden Drill aus unerfindlichen Gründen wieder aus. Und drei Würfe später verfolgte und verfehlte etwas leuchtend Goldenes den Popper. Bin nicht ganz sicher, aber das kann eigentlich nur ein Golden Trevally gewesen sein. Sehr schade, den hätte ich gern gehabt. Um den Verdruss zu komplettieren gab es später an anderer Stelle noch einen kapitalen Fehlbiss. Konnte im Gegenlicht der tief stehenden Sonne nur den feisten Umriss des Fisches erkennen, der offenbar senkrecht von unten attackiert hatte, und dabei halb aus dem Wasser kam. Denke, dass dieses Untier eher um die 40 als um die 30kg schwer gewesen sein muss, aber kann nicht sagen, was es war. Wohl entweder GT oder Doggie. Am 09. machte sich die tolle Riviera 9G zu einem Mehrtagestrip ab Mahe auf die Socken. Von unterwegs kam dann bereits ein erstes schönes Bild rein, nämlich dieser Sail.

Weiss nicht genau, wann das Boot zurück kommt, aber bin sehr gespannt auf die Details. Am gleichen Tag hab ich im näheren Umfeld Praslins einige alte Spots meines Mentors `Ton Pierre´ mit Bait auf Jigpotential abgeklopft. Das brachte so an die 40 Fische, die teils auch gierig auf den Jig gingen. Leider waren die Fänge jedoch arg klein. Nur rund ein Dutzend Fische überschritten die Kilomarke, und von diesen waren auch noch gut die Hälfte nutzlose da hochgiftige Fugus. Falls sich jemand dafür interessiert: Ich scheine liefern zu können. 

Während einer Stunde nachmittäglichen popperns setzte sich mein mieser Lauf nahtlos fort. Innerhalb der ersten paar Würfe galt es zunächst, die Fehlattacke eines feisten GTs von klar über 30kg zu verdauen, und gleich 6 Haie zu vermeiden. Immerhin das gelang. Etwas später sah ich aus dem Augenwinkel kleine Needlefish panisch aus dem Wasser springen, und warf natürlich sofort hin, denn das ist ein klares Signal für Sailfish. Allerdings gab es beim Einholen des Poppers keine Aktion, und erst als ich diesen am Boot aus dem Wasser hob, sah ich den Sail in gut einem Meter Tiefe mit ausgeklapptem Segel abdrehen. Mervin berichtete abends, dass seine neue Gästegruppe beim poppern etliche GTs raisen und haken konnte, aber alle abrissen. Richtung Tagesende zweifelte er an den Knoten, und machte selber einen, aber beim Zuziehen riss das Braid. Und gleich nochmal beim nächsten Versuch. Er liess sich dann die Spule des Zeugs zeigen, das alle Angler benutzten: Ein Chinaprodukt, offenbar auch noch alt dazu, und ohne lesbare Tragkraftangabe. Am folgenden Tag liess er dann die Gruppe mit seinem Gerät fischen, und prompt konnten 2 GTs gefangen werden. Parallel hatten Julien und JD auf Isabella einen prima Tag beim Trolling und Grundfischen. Das Bild der Strecke spricht für sich.

Simon (Island Rhythm) fischte seit Monatsbeginn einige Tage mit einem deutschen Angler. Auch dort lief es in beiden Disziplinen rund. Am ersten Tag kamen direkt zwei Sails nebst einer prallen bunten Tüte Beifang herum. Und auch die folgenden Trips verliefen mit ähnlichen Fängen sehr ordentlich, wenn auch nicht mehr ganz auf dem Niveau jenes ersten Tages. Das mag an den sich immer mehr zur Tagesmitte verschiebenden extremen Nipptiden gelegen haben, denn auch einige andere Ausfahrten zeigten ein ähnliches Muster. Eine erneute Suche meinerseits nach Jigplätzen am 11. verlief ähnlich wie ein paar Tage zuvor und wäre damit nicht weiter erwähnenswert, wenn sich nicht eine mir bisher unbekannte Art eingestellt hätte.

Dank freundlicher und kompetenter Unterstützung einiger Follower der facebook-Seite von seychelles-fishing.com konnte das freundlich ausschauende Tierchen, das natürlich wieder schwimmen durfte, als Elongate Surgeonfish (Acanthus Bahianus) identifiziert werden. Mervin hingegen hatte zwischenzeitlich eine neue Gruppe am Start. Samstag war jiggen am Drop angesetzt. Das lief akzeptabel, aber immer noch nicht ganz auf dem normalen Niveau. Dennoch kamen wir üblich etliche ordentliche Fische zum Vorschein, darunter auch dieser gar nicht mal so kleine, aber trotzdem eher unerwünschte Hai.

Gestern war hingegen ein halber Tag poppern angesagt, und mit 2 gefangenen von 4 geraisten GTs gab es auch da nichts zu meckern. Der Kleinere wurde wohlbehalten wieder in sein Element entlassen.  Den Grösseren von gewogenen 25kg hingegen, nachstehend zu sehen, mussten sie mitnehmen. Der Popper bzw. die Drillinge sassen so tief, dass der Fisch die Verletzungen leider nicht überlebt hat. 

Über das ganze Spektrum der Methoden betrachtet war die Angelei also in der ersten Märzhälfte zwar nicht überragend, aber dennoch sicher sehr ordentlich, wie ich finde. 

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

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