Reports Oktober 2022

31. Oktober 2022 - Bildcollagen & Alben zum Vergrössern anklicken

Anfang des Monats gab es zunächst mal ein paar windseitig erfreuliche Tage, die jegliches Angeln gestatteten. Die hiesigen Charterboote nutzten das für Trollingausfahrten mit den üblichen, und zumeist wohlgefüllten bunten Tüten aus Wahoos, Tunen, Dorados und KawaKawas. Für die Jigger und Topwater-Angler war das noch zu früh im Jahr, also wurde solches nur von den wenigen, entsprechend ambitionierten Locals betrieben. Ein Trip meinerseits brachte in einer Stunde Poppern auf GT nichtmal einen Hai in Sicht, also schien die Jiggerei auf dem Plateau weiser, und war dann auch erfolgreicher. Die extrem hart kämpfenden False Bonitos waren wie in manchem Jahr auch mal wieder am Start, und den Wahoo gab`s auf einen zwischen den Spots geschleppten Lure. 

Und ein privates Boot aus Mahe genoss ebenfalls einen sichtbar netten Trip jenseits der Schlepperei.

Vorsichtige Hoffnungen auf ein zeitiges Ende des diesjährigen, wirklich harten Südost lösten sich dann aber im umgehend wieder starken Wind auf. Für fast zwei Wochen waren Ausfahrten kaum möglich, und wenn gerade so eben doch, dann war niemand scharf drauf. An sich passend, dass genau zu der Zeit fast überall um die Inner Islands Schwärme von Anchovis an den Küsten auftauchten. 

Ein Traum für Uferangler, denn diese hatten natürlich die Räuber wie Trevallies, Queenfish und KawaKawas auf den Fersen, wenn auch nicht überall. Leider war ausgerechnet der Baitball hier am Haus, und damit in der einzigen, für die Fliegenrute genügend geschützten Ecke, eher unproduktiv, und dazu nur kurz in Reichweite. Durch gesundheitliche Unpässlichkeit obendrauf weitgehend aus dem Rennen genommen, hatte ich nur ein Mal ordentlichen Zugriff, und hakte prompt drei bessere Fische. Einer kam vom Haken, einer bog selbigen auf, und der letzte biss die Fliege ab. Frustrierend, da im Augenwinkel beobachtet ein kleines Boot mit Locals in den gut 2h um die 30 fette Golden Trevallies auf Handleine und Fischchen als Köder einbootete. Anderswo und mit Spinnrute erlebten Uferangler aber richtig gute Tage, so wie Max aus Deutschland auf Mahe.

Erst zur Monatsmitte wurde Bootsangeln wieder möglich bzw. erträglich, und die Trollingboote fingen wie üblich um diese Jahreszeit alles Mögliche, vor allem reichlich Tune. Aber auch der eine oder andere Segelfisch, wie von Greg auf Amberjack, wurde gemeldet.

Sandro (Frenzy) hingegen wartete mit diesem sehr ordentlichen, beim Poppern erwischten GT auf.

Dachte mir, dass ich einen in der Grösse auch gern mal wieder fangen würde, und am 19. gelang das dann auch prompt. Nur das Bild ist mangels Fotograf, und nur mit der eingeclippten GoPro aufgenommen, leider sehr kläglich, und wird dem echt anständigen Fisch von 128,5cm Fork Length leider nicht gerecht.

Tags drauf ging es dann für Sandro in die 5 aufeinander folgenden Tage intensiven Jiggings am Drop. Dies mit Adam, der vor ein paar Jahren mal im Rahmen seines Familienurlaubs hier reingeschnuppert hatte, und nun mit 3 Freunden aus Dubai ernst machte. Da der Wind zwischenzeitlich wieder Richtung 15 Knoten zugelegt hatte, und die Strömung mit gut 1,5kn auf die Kante drückte, war das aber alles kein Zuckerschlecken. Am ersten Tag kamen zwar rund 50 Fische aller möglichen Arten an Bord, aber weder liess sich der Zielfisch Doggie blicken, noch war allzu viel Zeigenswertes dabei. Die Amberjacks waren immerhin teilweise ordentlich.

Am Folgetag in vergleichbar ungemütlichen Bedingngen sind wir gut 2,5h in Wind und Welle gekachelt, aber das war eine gute Entscheidung. Nicht nur war die Rückfahrt nachmittags vergleichsweise angenehm, auch die Angelei lief besser. Insgesamt 5 wenn auch nicht wirklich grosse Doggies kamen an`s Licht, und waren auch fair verteilt. Jeder der viel im Oman - wo es diese Art nicht gibt - fischenden Angler, konnte diese insofern wie gewünscht abhaken. Und auch unter den restlichen wieder um 50 Fischen waren ein paar Hübsche. So ein Wahoo geht an der Jigrute meistens verloren, und ein Tun kam auf Popper bei der einzigen, kurzen Wurfaktion an ein paar Vögeln.

Auf der Ausfahrt hatte es mir leider bei einem harten Eintauchen des Bootes irgendwie die Wirbelsäule gestaucht, also fuhr ich die folgenden drei Trips nicht mehr mit. Am 22. im Norden war die Jiggerei morgens eher zäh, und nahm erst im Verlauf Fahrt auf. Allerdings fand die Truppe reichlich Tune zum Anwerfen, und hatte mit gut 20 davon richtig Spass. Leider machte im Fangrausch aber niemand mehr wirklich Bilder.

Am 23. waren die Bedingungen nochmal widriger, und drei vermutliche Doggies gingen verloren, aber ein paar schöne Fische kamen natürlich trotzdem raus.

Die letzte Ausfahrt der Gruppe am 24. hätte dann allerdings trotz weiterhin reichlich Wind und Welle kaum besser sein können, denn zum einen stabilisierten sich die Fänge auf ansprechendem Niveau.

Vor allem aber kam dann doch der ganz dicke Hundezahntun bei, den sie sich natürlich gewünscht hatten. Zum Abschluss gab es somit dann doch noch eine echte Kirsche auf der Torte. Die Jungs waren insofern trotz der insgesamt durchgehend fordernden Bedingungen sehr zufrieden, und ich denke, wir werden uns beizeiten hier wiedersehen.

Seit dem 20. fischte dann auch Mervin (Devotion) mit einer Zweiergruppe. Am ersten Tag stellten sie den GTs nach, aber nur Mervin hakte zwei, die allerdings beide in den Felsen entkamen. Danach ging es hauptsächlich um Jigging auf dem Plateau, während dessen ein Doggie von 35-40kg gefangen wurde. Einige deutlich grössere wurden gehakt, waren aber im flachen Wasser mit viel Struktur nicht zu halten. Ein einziger Versuch am Drop brachte gute Bissfrequenz bis zum Tidenwechsel am späten Morgen, danach ging laut Mervin nichts mehr. Aber die beiden Angler taten sich poppernd gütlich an den Gelbflossentunen, die in rauen Mengen auf dem Plateau herumschwimmen und springen. Allerdings waren die Fressfenster eher auf den Nachmittag begrenzt, wie unser letztjähriger Gast Matthias aus Deutschland am 25. fesstellen musste. Zusammen mit Sandro sind wir zu einem Tag Trolling los, hatten nach gut 4 Stunden trotz reichlich sichtbarer Aktivität und dem kurzen Anklopfen eines Segelfisches nur 2 Wahoos am Start, und haben dann erstmal gejiggt. Das brachte aber ausser Jobfish und Bonitos auch nichts weiter Aufregendes, und in der letzten Stunde Trolling wollten die Tune dann doch. Weiss gar nicht mehr, ob es 4 oder 5 waren, die noch den Weg in die Box fanden. Tags drauf bestätigte sich das Schema, da weitere 4 Boote ebenso wie wir nur einen halben Tag fischten, und diese praktisch fischlos reinkamen. Wir hatten unterdessen einen fliegenden Start mit weiteren 2 Wahoos und 5 Dorados in der ersten Stunde. Dann entdeckten wir das treibende FAD, das diese Aktivität produziert hatte, und bekamen in den folgenden 3 Stunden nur noch einen Anstupser. Jigging als Ausweichprogramm lief diesmal etwas besser.

Mervin popperte mit seinen Gästen erneut nachmittags auf die Tune, und da bissen sie wieder. Deren Beissfenster zu erwischen blieb auch in den letzten Tagen des Monats das erfolgskritische Kriterium. Wenn man es traf kamen sie dutzendweise an Bord, egal ob beim Trolling, oder beim Werfen wie hier auf Greg`s Amberjack.

Der auf diesem Boot noch nachgelegte GT soll aber natürlich auch nicht unter den Tisch fallen. 

Zu erwähnen ist noch, dass selbst jetzt am Ende des Oktobers der Wind immer noch ausschliesslich aus Südost kommt, und das dazu wie gestern und heute phasenweise immer noch saftig mit über 15 Knoten. Sehr ungewöhnlich.

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

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