Reports November 2021

30. November 2021 - Bildcollagen zum Vergrössern anklicken

Im vergangenen Monat tummelten sich überraschend viele Touristen auf den Inseln, die Zahlen lagen nah am Vorkrisenniveau, das Wetter war fast durchgehend freundlich, und so wurde hier auch reichlich geangelt. Das wiederum verlief allerdings ziemlich inkonsistent, auch wenn bei allen Disziplinen immer wieder richtig schöne Fische zum Vorschein kamen – aber eben bei weitem nicht immer. Gleich am 01. bin ich nach Westen los, um GTs zu finden. Das gelang auch halbwegs, denn zwei Vernünftige liessen sich raisen. Diese attackierten auch in einem Riesenschwall, aber es gab keinen Ruck in der Rute, und bei einem davon konnte ich deutlich erkennen, dass er bei dem Angriff das Maul geschlossen hatte. So musste ich am Ende des Tages froh sein, zumindest noch diesen Halbstarken erwischt zu haben.

Gegen Mittag tauchte am Spot Sandro auf Frenzy mit zwei Gästen auf, und liess verlauten, dass es bei Ihnen andernorts speziell am frühen Morgen, als ich noch am Kissen horchte, deutlich besser gelaufen war. Offensichtlich.

Am 03. hab ich es dann im Süden versucht, und fand am Spot zunächst statt GTs etliche Hundezahntune, die auch bei fast jedem Wurf den Köder verfolgten. Oder eher die Köder, denn ich hab wirklich alles rausgefeuert das die Tasche hergab, aber nur ein einziges Mal schnappte einer so ein bisschen. Natürlich daneben. Nach 2h wirklich schlechten Jiggings war ich nachmittags nochmals am Platze, die Doggies waren verschwunden, die morgens noch völlig abwesenden Haie allerdings dafür extrem penetrant. Zwischen Aberdutzenden von diesen stieg dann doch noch ein wirklich grosser GT von vermutlich über 40kg ein, aber der schaffte es leider in die Felsen. Danach war ich erstmal für eine Weile gründlich bedient, und da es eh windstill und sehr heiss wurde, lud ich lieber die Herzdame für eine Woche ein. In jenen Tagen fischte Sandro mit seinen beiden Gästen weiter, hauptsächlich am Drop, aber war auch nicht froh. Die allerdings eher kleinen Tune sprangen häufig um`s Boot herum, liessen sich allerdings partout nicht fangen. Und da die dort draussen harte Strömung auf den Steilhang drückte war das Jiggen schwierig, dazu nicht sehr produktiv, und die Haie nervten dort ebenfalls ohne Ende.

Auch die Trollingboote hatten in der Zeit nicht viel zu lachen, denn um die Inseln war die Strömung weg, und bei der Hitze zeigten sich die Pelagischen unlustig. So sass ich lieber in bester Begleitung entspannt auf meiner Veranda, und schaute in`s wirklich extrem klare Wasser, wo ganze Rudel schöner Brassy Trevallies ihre Bahnen zogen. Allerdings verweigerten die leider sowohl meine Fliegen, als auch die der Südafrikanischen und Deutschen Gastangler, denen ich meinen Stammfelsen weitgehend überliess. Ab dem 13. wurde es dann lebhafter. Zum einen kam zumindest wieder etwas Wind aus wechselnden Richtungen auf, und zum anderen waren meine Freunde Marco & Jörg eingetroffen. Gleich am nächsten Morgen sind wir los auf GTs, aber es war zunächst sehr zäh mit lediglich zwei geraisten, aber lustlosen Teenagern zwischen 10 und 20kg. Mittags kam dann doch mal kurz Aktivität auf und in einer halben Stunde fing zunächst Jörg einen kleinen Bigeye Trevally, der kaum grösser als der Popper war, Marco einen Hai, und ich diesen knapp überdurchschnittlichen GT.

Auf zwei weiteren Touren in den folgenden Tagen war uns das Glück allerdings nicht mehr sonderlich hold. Zwar raisten wir noch ich meine 8 GTs, aber nur zwei bissen richtig, und beide wurden im Drill den Haken los. Die bei diese Trips üblichen Phasen leichten Jiggings verliefen dazu wie schon seit Wochen überaus enttäuschend: Richtig miese Frequenz für meine Ansprüche, und dazu waren die Haie weiter extrem nervig. Das hier waren schon so ziemlich die besten Fische, die dabei herumkamen. 

Meine Kumpels waren auch heiss auf Fliegenfischen, und bissen sich an den immer noch unkooperativen Brassies vor meiner Hütte ebenfalls die Zähne aus. Alternativ angesetzte paar Stunden vom Boot aus brachten zwar nichts Grosses, aber eine Vielzahl von kleinen, hübschen Fischen.

Eine Nummer grösser ging das Stephan von Bluewater Fishing an, der auch mittlerweile eingetroffen war, um wie üblich mit Sandro zu angeln. Viel Zeit ging drauf, Segelfische an die Teaser zu raisen, um diese dann mit der Fliege anzuwerfen. Aber an all den Tagen zeigte sich dort genau einer mal ganz kurz. Die allerdings nun auch wieder auf dem Plateau häufig sichtbaren, kleineren Tune machten an der Fliege aber auch Spass.

Segelfische waren zwar immer mal wieder träge sonnenbadend an der Oberfläche zu sehen, reagierten aber auf so gut wie gar nichts, denn auch die Trollingboote kamen nicht wirklich zum Zuge. Lediglich Brandon auf Island Rhythm und hier Greg auf Amberjack releasten je einen. 

Trollingausfahrten gab es jede Menge, aber auch das war keine wirklich stabile Angelei. Wirklich miese Tage wie für den bedauernswerten Big Game Novizen Clemens aus Deutschland mit mir, Brandon, und am Ende kläglichen 8 Bonitos sowie glattes Schneidern für Simple Life am selben Tag oder auch Sandro am Drop an einem anderen standen zu Buche. Dem gegenüber gab es teils unmittelbar darauf folgend auch Tage, an denen es wie wild biss. Ein Boot erwischte beispielsweise auf einer Ausfahrt satte 33 Tune und Angler Tom auf Zero mit Skipper Benoit freute sich über ein knappes Dutzend davon sowie 18 Wahoos.

Durchgehend weiter zäh lief hingegen die Jiggerei, sowohl auf dem Plateau als auch am Drop Off. Einzig nennenswerter Ausreisser nach oben war dieser allerdings kapitale Doggie, den Stephan nach langen Mühen doch noch dingfest machte.

Das ist natürlich ein absoluter Traumfisch. Und davon stark animiert fuhren Marco und ich an einem Tag mit ihm und Sandro zum Drop, aber das verlief in den sehr ungünstigen Strömungsbedingungen wieder eher mau. Den kleineren Doggie oben links hatte Stephan schon einige Tage zuvor gefangen, und die beiden Fotos unten rechts kamen von Brandon ein paar Tage später, als die Strömung endlich gedreht hatte, und die Frequenz mal besser war.

Zwischenzeitlich fischten Marco und Jörg immer wieder mit der Fliege vom Hausfelsen, jedoch ohne nenneswerte Fänge jenseits der Kilomarke. Ich sah keine wesentliche Erfolgsaussicht, wollte auch den kleinen Platz nicht beengen, aber hatte am Abend des 20., als die beiden das Feld räumten, ein komisches Gefühl. Also hin, und schon beim dritten Wurf schraubte sich ein Oxeye Tarpon aus dem Wasser. Nach erfolgreichem Release hing sogar noch kurz ein weiterer. Das war lustig, zumal diese seit 2 Jahren nicht mehr aufgetaucht waren, und damals hatten eine Reihe meiner Freunde alle einen gefangen, nur ich hatte seinerzeit keinen abbekommen. Meine beiden Jungs standen natürlich morgens im ersten Licht gleich dort, aber es ging nichts mehr. Jörg watete und schwamm dann allerdings bei Ebbe gute 200m raus zu einem Korallenkopf, der ihm vor 2 Jahren schon ein paar gute Fische gebracht hatte. Das war die Mühe wert und verhalf ihm doch noch zu zwei dieser coolen Fische.

Am Abend gesellte sich Stephan noch dazu auf den Felsen, um vielleicht auch noch einen davon abzugreifen. Stattdessen hatte er unvermittelt und zu unserem Erstaunen einen der Brassies an der Fliege. Der ging zwar leider schon am Vorfach geführt noch verloren, aber aufgrund dieses zuvor auf seiner Ausfahrt beim Poppern gefangenen, schönen GTs kam er locker drüber hinweg. 

Tags drauf sind wir alle drei nochmal mit Sandro auf Frenzy zum Topwaterangeln los, aber an diesem völlig windstillen Tag und folglich derber Hitze waren selbst die Haie schlapp, und nur Jörg fing einen kleinen GT. Die hatten offenbar Beisspause, denn auch am folgenden Tag, Stephans Letztem für diesen Besuch, wollten sie nicht. Dieser Bluefin Trevally allerdings doch, und der geht dann als Abschluss seines diesmal alles in allem doch eher unterdurchschnittlichen Woche zumindest in Ordnung.

Zeitgleich reisten auch meine Freunde ab nach Mahe, um dort noch ein paar Tage mit der Fliege zu fischen. Dabei kam allerdings nichts Nennenswertes mehr herum, und generell war von dort nicht viel zu hören. Ein kleines Turnier mit ich glaube 7 Booten brachte nichts Spektakuläres zu Tage. Aber immerhin brachte der bekannte Privatangler noch ein paar anständigen Doggies und GTs hier ein. Dank dafür.

Sonntag verbrachte ich mein Boot in den Schutz von Baie St. Anne, da die südgehende Unterströmung so stark eingesetzt hatte, dass erhebliche Wellen hier hereinbretterten, und eines der beiden Verankerungsseile riss. Zwar ist weiterhin eher schwacher und auch vornehmlich südlicher Wind angesagt, aber dass dieser auf Nord dreht, und es hier in meiner Ecke richtig scheppert, dürfte nun nicht mehr lange dauern. Dass das Wasser mal dann wieder richtig durchgemischt wird kann nur gut sein, denn ein erster grosser Bereich mit aufgrund der Algenblüte grün-braunen Wassers wurde bereits gesichtet. Und das muss gern nicht mehr werden.

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

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