Reports Dezember 2015

31. Dezember 2015

Auch der letzte Report dieses Jahres fällt "mangels Masse" eher überschaubar aus. Am 15. meldete Alati ab Mahe von einem Trollingtrip am Drop einen verpassten Schwarzen Marlin und dazu einen getaggten und releasten Blauen von ca. 120kg. Am 16. hab ich mein Boot zurück zu meinem Haus geholt, und dabei zunächst vor der Hafeneinfahrt von Baie St. Anne eine Stunde gepoppert, jedoch ohne jede Aktion. An einem anderen Platz war dann zumindest ein bisschen mehr los, aber weder einer der reichlichen kleinen Jobfish noch einer der beiden GTs von um 20kg blieben hängen. Besser lief es für Greg (Pipsqueek) und seine beiden fliegenfischenden Gäste, die einen abwechselungsreichen Tag hatten.

Manfred aus Deutschland war am 17. wieder mit Daniel (Blessed) unterwegs, und erwischte beim Grundfischen Emperor Snapper und einen fetten Yellowtail Trevally. Am 18. ist er dann zum Abschluss seines Aufenthaltes nochmals zum Trolling raus, und konnte Bonitos, 2 Barracudas und einen Sail fangen, der releast wurde. Zeitgleich war ich unterwegs, um einige Plätze um die Sisters mit Naturköder auf Jiggingpotential zu testen. Der erste gewählte Bereich produzierte auch ein paar kleine Fische, war aber bei Drift von annähernd 2 Knoten trotz knapp 300g Blei kaum zu befischen. Andernorts auf einem etwas flacheren Rücken ging es besser, und es kamen neben kleineren Korallensnappern auch 3 Emperor Snapper hoch; darunter dieses schöne Exemplar.

Direkt nach Versorgung dieses Fischs hab ich einen Jig runtergelassen, und hatte sofort den Nächsten gleicher Grösse dran, aber nur noch 5m unter dem Boot stieg er unvermittelt leider aus. Auch in den Folgetagen blieb das Wetter zunächst freundlich, aber gefischt wurde mangels Touristen meiner Kenntnis nach gar nicht. Am 23. hab ich dann mal versucht, meine bis zum Frühjahr ergiebigen, aber seither ziemlich mauen Jigspots südlich von La Digue mit Bait abzuklopfen. Fazit: Die ganze Ecke scheint aus unerfindlichen Gründen tot zu sein. Es kamen zwar um die 20 Fische hoch, aber bloss Kleinkram. Nur die Pickhandle Barracudas sind weiterhin in unglaublicher Menge dort unterwegs und reissen üble Löcher in den Tacklebestand. Da selbst fleissiges Werfen am ansonsten ja ziemlich zuverlässigen GT-Spot nichts ausser rund 10 Haien nach oben brachte, lass ich den Bereich wohl besser erstmal in Ruhe. Am 24. ging es dann nachmittags stattdessen nach Nordwesten, um vielleicht noch einen anständigen Weihnachtsfisch zu fangen. Ein paar eher unmotivierte Würfe am berüchtigten Doppelfelsen brachten tatsächlich eine heftige GT-Attacke, aber er hing nicht. Vielleicht besser so, denn an der Stelle waren Fische dieser Grösse bisher nicht zu halten. Auf der Bank, dem eigentlichen Ziel, war einigermassen Leben. 3 Jobfish und ein Barracuda kamen ins Boot, 3 GTs um die 20-25kg blieben leider nicht hängen. Die Attacken waren aber auch wieder sehr halbherzig. Erst ziemlich spät liess sich dann noch dieser Zwerg fangen. Nicht wirklich, was ich wollte, aber besser als nix.

Am gleichen Tag war Faizal ab Mahe auf Special K unterwegs. Irgendwie scheinen 2 Marline so langsam zum Standard zu werden, jedenfalls konnte er einen Blauen sowie einen kleinen Schwarzen Marlin. Und dieses tolle Foto kam auch noch herum.

Da für die Folgetage schlechtes Wetter mit nördlichen Winden und viel Regen vorhergesagt war, hab ich mein Boot erneut nach Baie St. Anne verholt. Die obligate Stunde poppern am Hafenfelsen brachte wieder nichts ausser einem Haiabbiss. Danach war das Wetter erstmal ziemlich grauslich, und der Wind blies phasenweise mit über 20 Knoten. Sehr ärgerlich, denn zu den Feiertagen hatten sich die Inseln wie üblich wieder gefüllt. Mervin (Divinity) fuhr am noch halbwegs erträglichen Samstag mal 3h mit Gästen zum Trolling und kehrte mit Bonitos sowie einem feisten Wahoo heim. Das grosse Boot Sailfish war für einen halben Tag draussen, und meldete einen Marlin von ca. 120kg. Erst am 29. ging es zumindest für Martin auf der grossen Venture wieder, wenn auch hart an der Grenze. Die Angelei war aber sehr ordentlich mit 3 Tunen, 2 Dorados, je einem Wahoo und Doggie sowie 2 verpassten Sails. Auch Special K kämpfte sich nochmals durch die extrem rauhe See, und wurde mit diesem kleinen Blauen Marlin dafür belohnt.

Gestern hatte es dann noch ein bisschen weiter abgeflaut, aber zum angedachten poppern war es weiterhin zu rauh. Mervin ist dennoch raus zum Drop, hatte jedoch seine liebe Mühe: Auf der ganzen Strecke überall dichtes Seegras und dazu draussen nur 2 Tune. Aber auf dem Rückweg stiegen dann noch ein Wahoo und 2 Sails ein, von denen sich einer kurz vor`m Boot davon machte, und der andere releast wurde. Bertrand (Aquaholic) war um die Inseln hauptsächlich zum Grundfischen unterwegs, und konnte dabei vor allem reichlich schöne Emperor Snapper erwischen. Der Fang müsste für eine ganze Weile reichen.

Auch heute hat sich der Wind weiter beruhigt, und Mervin ist nochmals raus. Vermutlich ist auch noch das eine oder andere weitere Boot unterwegs, eventuelle Fänge werden dann im kommenden Report nachgereicht. Wäre auch gern zugunsten eines schönen Jahrendfischs nochmal los, aber da ja dieser Report ansteht, kam ich nicht mehr zum Zuge. Hoffentlich bleibt das Wetter jetzt mal friedlich und die Welle auf mein Ufer baut sich ab, damit ich das Boot zurück hierher holen und auch endlich wieder richtig fischen kann. Das war`s dann also für 2015. Bleibt, mich ganz herzlich bei allen Lesern zu bedanken - aber natürlich auch bei allen Skippern und Anglern, die mit Informationen, Fängen und Bildern zu den Reports dieses Jahres wesentlich beigetragen haben. Und natürlich Euch allen ein gutes und vor allem fischreiches neues Jahr zu wünschen!

 

14. Dezember 2015

Zwar bevölkern dieses Jahr zu Dezemberbeginn aktuell sichtbar mehr Touristen die Inseln, als in den Vorjahren, aber trotzdem ist es die alljährliche Nebensaison, und damit ist doch ziemlich leer. Das schöne Wetter der ersten Woche zog jedoch so einige Angler auf`s Wasser, und gleich am 01. lief es für Manfred aus Deutschland ganz gut. Auf dem neuen Boot Blessed des mit ihm befreundeten Skippers Daniel stellten ein Dorado und ein Sail in 3h Angelzeit einen anständigen Einstieg in den Urlaub dar. Deutlich mehr Action verzeichnete Greg (Pipsqueek) zeitgleich auf einer Halbtagstour. Ins Boot kamen ein Dorado und 2 Wahoos, die zuvor irgendwie verschollen schienen. Zumindest für diesen Tag waren sie aber am Start, denn auf einen geschleppten Köderfisch verpassten sie 4 weitere, und verloren noch 2 am Boot. Auch ein Sail und ein Marlin waren an der Makrele interessiert, aber liessen sich nicht haken. Für Unterhaltung war also mehr als gesorgt.

Am 03. bin ich mit Manfred und Daniel raus, um mir des Letzteren Angelei mal anzuschauen. Ergebnistechnisch ging das allerdings nicht so gut aus, denn in 3h bekamen wir nur einen einzigen Fehlbiss. Das war aber offenbar ein grundsätzlich gebrauchter Angeltag, denn trotz hoher sichtbarer Aktivität allerorten mit Vögeln und einer Menge Bait schauten auch 2 andere Boot mit jeweils einem Bonito ziemlich in die Röhre. Lester (Lazio) fischte weiter südlich, und kam mit 4 Skipjacks und 2 Dorados als "Tagesbester" rein, während sich Delfino auch mühsam 2 Dorados zusammenangelte. Ebendieses Boot hakte am nächsten Morgen gleich nach Lines In einen Marlin von 180kg, dessen Drill die ganzen restlichen 4 Stunden der Ausfahrt in Anspruch nahm, der aber letztendlich gefangen wurde. Die kleineren Gamefish waren zumindest wieder etwas munterer, Mervin (Divinity) vermeldete 2 Dorados und Greg nochmal 2 sowie einen Wahoo ebenfalls auf Halbtagstouren. Am Drop lief es offenbar weiterhin deutlich besser, Alati taggte und releaste am 05. einen Blauen Marlin von 80kg und einen Schwarzen von 150kg. Eric, mit dem ich seit Längerem via eines Online-Boards in Kontakt stehe, hatte dazu einen sehr anständigen Jiggingtrip ab Mahe auf Aqua Vita, bei dem die üblichen Verdächtigen wie Black und Yellowspotted Trevally, Doggie, Jobfish usw. ans Licht kamen.

Ganz interessant: Ein paar Tage zuvor war das gleiche Gebiet zum jiggen offenbar genauso leblos gewesen, wie zeitgleich der nordöstliche Drop. Ab dem 07. drehte der Wind auf Nordwest, und nahm langsam aber sicher zu. Am 08. waren Lage und Prognose dann so, dass ich es vorzog, meinen Kahn in den Schutz von Baie St. Anne zu verholen. 2 Stunden poppern an einer noch halbwegs geschützten Stelle brachte freche 4 Fehlbisse von einem grossen Barracude, einem fast schon kapitalen Jobfish sowie einem kleinen und einem normalgrossen GT. Zum Haareraufen. Richtig "on" waren die Fische allerdings nicht. Die Attacken kamen alle sehr halbherzig, und auch nur in der übelsten Gefahrenzone innerhalb von 10 Metern um die Felsen. Weiter ab liess sich keine Schuppe blicken. Am selben Tag war Faizal auf einer privaten Tour ab Mahe zum Trolling draussen. Die Bedingungen waren schon ziemlich rauh, aber den Schwertträgern schien das Wetter zu taugen: 4 von 7 Sails releast, und dazu diesen hübschen Marlin - da kann man sich auch mal ein bisschen durchschütteln lassen

In den Tagen danach sollte der Nordwest gleichmässig auf bis zu 25 Knoten zunehmen, tat er aber nicht. Abgesehen von einigen Spitzen war es sogar halbwegs erträglich. Trotzdem und wohl auch aufgrund des regnerischen Wetters schien hier ab Praslin erstmal niemand rausgefahren zu sein. Erst am Wochenende hatten Mervin und ich glaube das Boot Holiday je eine Halbtagstour mit ein paar kleineren Gamefish und Bonitos. Auch Greg erwischte heute einige davon nebst 2 Dorados und einem Tun. Ab Mahe wurde zuletzt auch nur wenig gefischt, aber offenbar gibt es ordentlich Sailfish um die Insel und jede Menge Gelbflossentune am südlichen Drop. In Anbetracht der nun wieder ruhigen Windlage würde ich ganz gern mein Boot wieder zurück holen, aber es laufen immer noch bei Flut mächtige Brecher hier herein und scheppern an die Felsen vor meiner Behausung. Bei den aktuell sehr niedrigen Ebben würde der Kahn auch sekündlich auf den Sand schlagen, und das tut nicht gut. Somit bin ich kaltgestellt, denn das modrige Wasser in Baie St. Anne zu durchschwimmen bzw. bei Niedrigwasser mein ganzes Gerödel durch den Schlamm zu wuchten kann ich mich bisher nicht durchringen. Aber vermutlich werde ich doch in Bälde in diesen sauren Apfel beissen, denn mittlerweile hab ich abgesehen von den paar erwähnten Würfen seit 2 Wochen gar nicht gefischt, und das ist ungesund.

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

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