Reports Mai 2020

30. Mai 2020 - Bildcollagen zum Vergrössern anklicken

Weiterhin keine internationale Flüge, damit keine Touristen und folglich auch keine Charterangelei hier. Oft genug war mir das Anglerglück im Mai hold genug, um so eine Situation mit anständigen Fängen einigermassen retten zu können, aber das war diesmal nicht der Fall, und dass der sich langsam aber sicher eingroovende Südost nicht mehr allzu viele Gelegenheiten liess half auch nicht. Die paar meinerseits gefahrenen Trips verliefen sehr wechselhaft. Einmal, auf der letzten möglichen Tour nach Norden, ging es komplett in die Hose. Vielleicht ein halbes Dutzend kleine Jiggingfische sowie ein magerer Bonito auf den insgesamt doch gut 3h lang zwischen den Spots geschleppten Lure waren recht bitter. Immerhin gab es zumindest eine mir neue Art, die von Faizal später als Glasseye Snapper identifiziert wurde. Vielen Dank für die Erhellung!

Ansonsten ging es mal etwas besser, aber insgesamt doch eher durchschnittlich. Südlich von La Digue war das Jigging am 08. noch ganz ordentlich, aber beim Poppern liess sich nur dieser halbstarke Rainbow Runner unten rechts blicken.

Im Westen war ich auch noch zwei Mal, dort konnte man das Jigging aufgrund zu vieler Haie und Pickhandle Barracudas bzw. der damit verbundenen, massiven Materialverluste knicken. Einzig halbwegs präsentabler Fang dabei war denn auch dieser kleine GT, die wir auf Jig hier ja wirklich selten erwischen.

Poppern lief im Schnitt etwas besser, aber beim ersten Auftritt dort oben wirklich unglücklich: Ein Trupp von Trevallies kam hinterher, aber keiner an den Haken, ein handelsübliche GT-Fehlattacke wurde vermerkt, und ein weiterer richtig grosser GT kam in Lage Null mit weit aufgerissenem Maul schon fast zwischen den Motoren auf den Popper hoch, um dann doch nicht zu nehmen, und lässig unter dem Boot herzuschwimmen. Hab ihm dann, als er steuerbords auftauchte, den Popper an den vielleicht noch 2m Schnur einfach auf die Rübe geschwungen. Das löst beim Fliegenfischen oft noch den Biss aus, und auch hier. Auf die kurze Distanz riss mich der Ruck fast aussenbords, aber kein Haken hatte ordentlich gegriffen, und ich stand da mit einem Puls wie ein Eichhörnchen. Beim zweiten Besuch dort rund eine Woche später war es extrem rau, da hatte ich mich verschätzt. Dafür kamen zumindest zwei GTs an die Popper und Stickbaits, wenn auch leider nicht im erwünschten Format.

Zu den beiden Kleinen gesellte sich noch dieser schöne Bluefin Trevally, damit war ich in Anbetracht der Bedingungen letztendlich nicht unzufrieden. Sorry für den unbemerkten Wassertropfen auf der Linse.

Seit Monatsmitte nahm dann der Südost schubweise zu, und wehte zwei Mal für ein paar Tage bereits mit saftigen 20 Knoten. Ansonsten sind es zumeist so um die 14 bis 15 herum, und wenn es mal zwei oder drei weniger waren, liess sich zumindest noch ein paar Mal im La Digue Channel herumspielen. 

Das ist meist aufgrund der Bissfrequenz und Vielfalt eine unterhaltsame Geschichte. Sogar neue Gesichter tauchen immer mal wieder auf, wie der Grouper oben links.

Sind halt keine Riesenfische, aber auch Bessere schwimmen da immer wieder herum, gerade die Golden Trevallies in dieser Grösse machen schon nett Druck auf das leichte PE2 Jiggeschirr.

Einer war mal erheblich grösser und zwang mich zu einer gut zehnminütigen Hinterherfahrt, um möglichst senkrecht darüber zu bleiben, aber letztendlich fand er doch eine Koralle, und kappte die Leine. Sollte so um die 10kg gehabt haben, der Lump. Dass mir das mit vermutlich Groupern ähnlichen Kalibers am selben Tag noch zwei Mal passierte war richtig ärgerlich. Ist allerdings auch ein schwieriges Terrain mit den ganzen Felsen am Grund.  Statt zum leichten Stäbchen mal zu einer PE5 zu greifen könnte Sinn machen, aber mit so einem Kran auf 20m Tiefe zu jiggen kommt mir auch schräg vor. Die Möglichkeiten zu solchen kleinen Trips wurden und werden allerdings zusehends seltener und lassen sich aufgrund der geringen und zumeist nur für ein paar Stunden anhaltenden Windfenster kaum planen, da die Wetterberichte mit so kleinteiligen Vorhersagen hier natürlich überfordert sind. Da hilft nur, morgens rauszugucken, wenn es gerade fischbar ist umgehend loszurasen, und dabei zu hoffen, dass es so bleibt. Oder den Tag vorausschauend frei zu halten wenn dann doch mal ein nutzbares Fensterchen avisiert wird, wie es morgen der Fall sein soll. Deswegen kommt dieser Report auch schon einen Tag früher. Fliegenfischen ist leider derzeit auch keine Alternative, zumindest keine aufregende. Schon mit dem ersten Südost-Schub war das Flat im Westen komplett verkrautet.

Da lässt sich einfach kein Bonefish drin finden, und Dankbarkeit für eine Handvoll abenteuerlustiger, kleiner Permits hinter einer Sandbank war angesagt.

Da die Locals zumeist allerhöchstens mal mit Handleinen auf Küchenfische unterwegs sind gibt es auch von dort leider auch kaum Beiträge zu diesem Report. Lediglich Brandon (Island Rhythm) vermeldete einen dabei beiläufig erschleppten Sail. Selbige sind allerdings bereits da, dieser hier wurde nebst zwei weiteren von einem privaten Boot ab Mahe gefangen.

Und der Angler erntete zu Monatsanfang auch noch diesen wunderschönen GT auf Popper.

Generell wäre aber nun die Zeit für`s Trolling auf die Sails, und auch Marline. Wie es gehen kann wenn alles passt zeigte wieder mal das 9G Sportfishing Team mit einem Billfish Slam: Blauer und Schwarzer Marlin sowie 4 Segelfische an einem Tag gefangen und releast - besser geht`s nicht!

An Fisch herrscht also weiterhin kein Mangel, und es wäre schön, bald wieder Gäste und Angler hier zu sehen, die sich daran erfreuen können.

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

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