Reports Juni 2014

30. Juni 2014

Wie dünn es im abgelaufenen Monat aussah lässt sich schon daran erkennen, dass es diesmal keinen Zwischenbericht zur Monatsmitte gab. Mangels Touristen und aufgrund des Südosts wurde nur ganz wenig gefischt, und dies zumeist auch nur für3-4 Stunden, denn danach sind die Leutchen gründlichst durchgeschüttelt - wenn sie nicht schon vorher seekrank werden.

 

Die ersten beiden Juni-Wochen waren komplett vom Wind verweht, einzig Mervin fischte am 03. mit Gästen für 3h. Dabei wurde nebst einigen Bonitos auch ein Tun verbucht, und die waren zuletzt ja sehr rar. Für Samstag den 14. sagte der Wetterbericht allerdings schon Tage zuvor gute Bedingungen um 10Kn vorher, und so sind Ted, sein Bruder Ian & ich selbst endlich mal wieder raus, obwohl es dann doch deutlich windiger war, denn ein Boot aus La Digue hatte am Vortag 5 Tune gefangen. Die Bedingungen waren letztendlich gerade noch akzeptabel mit Wellen um die 2,5m und einigen grossen deutlich über 3m. Wir fanden um Sisters auch gleich die Tune und später an einem anderen Platz raubende Dorados zu Dutzenden - und bekamen einfach keinen Biss! Nach rund 6h gaben wir auf, denn obwohl wir zeitweise mitten im durch die Tun-Jagden brodelnden Wasser herumkarriolten kam absolut nichts an die Haken. Da aber auch die Vögel fleissig fischten konnte ich mir das nur so erklären, dass die Fische völlig auf winziges Futter eingestellt waren, und zwar deutlich kleineres als unsere kleinsten Lures. Frustrierend.

 

Am übernächsten Tag war es dann so ruhig wie zuvor angesagt, und ich bin mit 2 Ruten nochmal allein los. Auf der einen lief der übliche, fängige Halco und auf der anderen ein winziger Plastiksquid in Streichholzgrösse. Hatte auch eine Spinnrute mit, um die Tune ggfs. anzuwerfen, aber sie waren weitergezogen. Trotzdem wurde die Kleinködertheorie voll bestätigt, denn in etwas mehr als 2h kamen etliche Fische, darunter ein offenbar versprengter Tun ins Boot. Letzterer biss lustigerweise kaum 50m von der Küste der Insel Grand Soeur.

Die 4 Bonitos, der kleinere Wahoo als auch der Tun würgten Unmengen winziger Brut aus, und hatten bis auf einen Bonito prompt auch alle den Miniköder genommen. Zwischendurch rief Greg mich an, der morgens in 3h im Norden 5 Tune sowie 10 Bonitos gefangen hatte - alles nur auf kleine Köder. Beim Ausnehmen kam dann noch ein letzter Bonito, der allerdings nicht mehr im Tagesfangfoto auftaucht. Fast unnötig zu erwähnen, dass der auch auf den Winzling biss. 

Somit hatte sich zumindest meine Theorie voll bestätigt, und ein Satz kleinster Köder bleibt ab jetzt immer auf dem Boot. Die darauf folgende Woche war fischbar, und Martin hatte zwei sowie Mervin eine Halbtagstour mit bunten Tüten aus Bonitos, Wahoos und Tunen. Davon abgesehen wurden mir lediglich noch zwei Kurzausfahrten a 3h gemeldet. Die eine brachte 2 Wahoos nebst Bonitos und die andere einen Sail. Das war allerdings ein wirklich grosser, der zwischen 50 und 60kg geschätzt wurde. Die letzte Woche brachte dann wieder Wind von teils deutlich über 20Kn samt Regenwetter. Somit gab es keine Ausfahrten und erst zum Wochenende beruhigte sich die Lage. Leider konnte ich das aufgrund einer lästigen Verletzung nicht nutzen, und somit auch nicht am alljährlichen Heineken Slam Tournament ab Mahe teilnehmen. Sehr schade, denn neben der üblichen Zielsetzung, den schwersten "Slam" aus Dorado, Tun & Wahoo zu fangen gab es dieses Jahr eine Neuerung: Zum ersten Mal wurde ein Wanderpokal für die meisten Billfish-Releases ausgelobt, und damit ein weiterer Schritt in Richtung des Schutzes dieser tollen Fische umgesetzt. Der neue Pokal ist in seiner Gestaltung übriges ein deutlicher Hinweis auf die relativ junge Zusammenarbeit des Seychelles Sports Fishing Club (SSFC) mit dem World Wildlife Fund (WWF).

Insgesamt 10 Boote nahmen unter für die Jahreszeit tatsächlich guten Bedingungen teil. Der Wanderpokal ging mit einem Sail-Release an das Team Mimi2 und Gesamtsieger wurde Team Blue Lady, die den Slam zusammen bekamen, da sie den einzigen Dorado fingen. Der grösste Wahoo brachte 14,52kg auf die Waage und der schwerste Tun 39,18kg.

Zum guten Schluss hatten Andre & Greg heute doch glatt 2 kleine Ausfahrten. Das brachte neben Bonitos 10 Gelbflossentune und dazu noch ein halbes Dutzend Skipjacks, die auf dem Plateau sonst eher selten anzutreffen sind. Aber das war`s dann auch für diesen Monat.

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

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